Welche Auswirkungen hat der Ukraine-Krieg auf die heimische Industrie? Welche Folgen die „Zero-Covid-Strategie“ Chinas mit dem Abriegeln ganzer Städte und Regionen? Diese und weitere Themen standen im Mittelpunkt des Austausches zwischen der Kelheimer Landtagsabgeordneten Petra Högl (CSU) und Dr. Thomas Kneip, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wolf GmbH in Mainburg.
Wie Högl eingangs des Gesprächs betonte, ist ihr an einem regelmäßigen Austausch mit den Verantwortlichen in den Kommunen, den Vereinen und Engagierten im Ehrenamt sowie den Mittelständern und Vertretern der Industrie im Landkreises sehr gelegen. „Als einer der größten Arbeitgeber hat die Firma Wolf nicht nur für Mainburg, sondern für die ganze Region eine besondere Bedeutung. Ich bin für den regelmäßigen Austausch sehr dankbar und nehme die Themen und Anliegen für meine Arbeit gerne mit“, betonte Högl bei ihrem Besuch.
Die traurigen Geschehnisse in der Ukraine und das Stilllegen ganzer Großstädte in China haben Auswirkungen auf die die heimischen Betriebe. Auch für den Heizungs- und Lüftungstechnikhersteller Wolf. „Noch gelingt es uns ganz gut und wir hatten bislang keine Produktionsausfälle, wie es etwa in der Automobilbranche schon der Fall war. Aber auch bei uns fehlt immer wieder etwas, was uns in der Produktion einschränkt“, berichtet Kneip von der aktuellen Produktionssituation. Gerade was die ausreichende Versorgung von Elektronikbausteinen angeht, blickt Kneip mit „etwas sorgenvoller Miene“ auf die Verfügbarkeit in den kommenden Monaten. „Jede unserer Heizungen hat eine Regelung, die einen Elektronikbaustein verwendet, der aktuell fast nicht zu bekommen ist am Markt“, führt Kneip weiter aus. Dieses Problem mit den Elektronikbauteilen, die hauptsächlich in Taiwan gefertigt werden, bestehe dabei schon länger und habe den Ursprung nicht in den Geschehnissen in der Ukraine. „Jedoch kann sich die Knappheit durch die Situation in China und in der Ukraine, aus der viele Vormaterialien für die Halbleiterfertigung wie etwa Palladium stammen, verschärfen“. Einig waren sich Högl und Kneip darüber, dass sich Unternehmen als Folge der Krisen derzeit vermehrt Gedanken darüber machen, bestimmte Komponenten wieder verstärkt regional innerhalb der EU zu produzieren.