Chancen aus der Krise für Kurorte langfristig nutzen

Staatssekretär Klaus Holetschek im Gespräch mit Landtagsabgeordneter Petra Högl

15.06.2020
MdL Petra Högl im Gespräch mit Staatssekretär Klaus Holetschek (Mitte), Landrat Martin Neumeyer (2.v.l.) sowie Neustadts Rathauschef Thomas Memmel (2.v.r.) und Bad Abbachs Bürgermeister Benedikt Grünewald (r.) (Foto: Stefan Scheuerer)
MdL Petra Högl im Gespräch mit Staatssekretär Klaus Holetschek (Mitte), Landrat Martin Neumeyer (2.v.l.) sowie Neustadts Rathauschef Thomas Memmel (2.v.r.) und Bad Abbachs Bürgermeister Benedikt Grünewald (r.) (Foto: Stefan Scheuerer)

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die bayerischen Kommunen- und Kurorte standen im Fokus eines Arbeitsgesprächs der Kelheimer Landtagsabgeordneten Petra Högl (CSU) mit dem Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, Klaus Holetschek. 

Auch Landrat Martin Neumeyer, Neustadts Bürgermeister Thomas Memmel und Bad Abbachs Gemeindeoberhaupt Benedikt Grünewald waren gekommen, um an dem Meinungsaustausch mit dem Mitglied der Staatsregierung teilzunehmen. Holetschek, der auch Vorsitzender des Bayerischen Heilbäderverbandes ist, war der Einladung in den Sitzungssaal des Bad Abbacher Rathauses gerne gefolgt, um sich aus erster Hand über die Situation „im Landkreis der Kurorte“, wie es Bad Abbachs Bürgermeister Grünewald bei seiner Begrüßung sagte, zu informieren.

Petra Högl betonte eingangs des Gesprächs, dass sie in München für eine intensive Unterstützung der bayerischen Kur-, Heilbäder- und Gesundheitsregionen beim Weg aus der Krise sowie für nachhaltige Perspektiven werbe. Gerade im Kelheimer Landkreis gebe es etwa mit dem Asklepios Klinikum und der Kaiser-Therme in Bad Abbach oder auch der Limes-Therme und den Römerbad-Kliniken in Neustadt ein breites Angebot für die Gesundheitsförderung der Menschen. „Vorsorge und Gesundheit sind wichtige Bereiche, welche wir noch stärker in den Fokus nehmen und bewerben müssen“, sagte Högl.

Holetschek betonte, dass der beschrittene Weg in der Corona-Krise richtig war, um eine gesundheitliche Katastrophe zu verhindern. Jetzt bestehe aber die Notwendigkeit die Wirtschaft in Bayern wieder anzukurbeln. Gerade den Freistaat treffe es mit seinen 47 Kurorten, an denen 100.000 Arbeitsplätze vor allem im ländlichen Raum hängen würden, besonders hart, wie Holetschek weiter ausführte. Doch der Staatssekretär sieht in der gegenwärtigen Krise auch Chancen: „Die Kurorte können ein Teil der Lösung des Problems sein, wenn wir das Thema Gesundheit in allen Bereichen neu denken und ein Jahrzehnt der Gesundheit anstoßen“, sagte Holetschek. Die Krise habe seiner Ansicht nach deutlich gemacht, dass Gesundheit das prägende Thema der Zukunft sei. „Dies wollen wir für unsere Kurorte nutzen. Hierfür werde ich gemeinsam mit Petra Högl in München weiter kämpfen“, so Holetschek. Auch hoffe er, dass man den Kurorten schon bald eine Perspektive für eine vollständige Wiedereröffnung geben könne.

Für Neustadts Bürgermeister Thomas Memmel ermögliche die Situation die Chance neue Zielgruppen zu erreichen. „Wir können die bisherigen Verluste leider nicht mehr aufholen. Aber normalerweise findet Urlaub überall auf der Welt statt. Jetzt, wo Vertrauen und Sicherheit für den nächsten Urlaub für viele sehr wichtig sind, gibt es die Chance, Gäste für einen regionalen Urlaub in den Kurorten zu gewinnen“, sagte Memmel. Daher sei eine Perspektive für einen Wiedereröffnungstermin für die Kurorte äußerst wichtig, um sich vorbereiten und konkret planen zu können.

Bad Abbachs Bürgermeister Benedikt Grünewald wünscht sich in der aktuellen Situation mehr Handlungsmöglichkeiten für die Kommunen. „Wir wollen als Kommune und öffentliche Hand vorangehen und jetzt auch investieren, damit vor allem die Wirtschaft vor Ort angekurbelt wird. Dafür brauchen wir jedoch auch mehr Beinfreiheit bei der Haushaltsplanung“, führte Grünewald aus.

Abschließend betonte Holetschek die Krise als Chance zu begreifen, um darüber nachzudenken, die eine oder andere Flexibilisierung in die Nach-Corona-Zeit mitzunehmen. Corona biete die Chance, manche Dinge zu hinterfragen, was freilich auch Mut erfordere. Holetschek zeigte sich aber zuversichtlich, dass dies dazu beitragen könnte, wieder „Maß und Mitte“ zu finden.