Im Rahmen ihrer Tour durch die Rathäuser im Landkreis Kelheim hat Landtagsabgeordnete Petra Högl (CSU) Riedenburgs neuen Bürgermeister Thomas Zehetbauer einen Besuch abgestattet und ihm dabei ihre Unterstützung in allen Belangen angeboten. „Mir ist es wichtig zu erfahren, wo unsere Kommunen gerade auch in Zeiten von Corona Unterstützung benötigen. Diese Anregungen möchte ich mit nach München nehmen und diese an den entscheidenden Stellen platzieren“, führte Högl eingangs des Arbeitsgesprächs mit Riedenburgs Rathauschef aus.
Wie es die vergangenen Wochen mit dem Tourismus und der Gastronomie in der Stadt ausgesehen habe, wollte Abgeordnete Petra Högl von Riedenburgs Stadtoberhaupt wissen. Bürgermeister Zehetbauer resümierte, was die Touristen angehe, seien „Freud und Leid in Riedenburg immer ganz eng beieinander“. Die letzten Wochen seien gut gelaufen. Teilweise konnten die Gastronomiebetriebe aufgrund der geltenden Hygienevorschriften und den damit verbundenen größeren Abständen zwischen den Tischen nicht alle Gäste unterbringen. Wie Zehetbauer weiter ausführte, habe Riedenburg vor allem viele Tagestouristen. Darunter eine Vielzahl von Radfahrern. Durch die spezielle Situation mit Corona seien auch viele neue Gäste erstmals nach Riedenburg gekommen. „Dies bietet Riedenburg natürlich die große Chance, sich bei den neuen Gästen auch für die nächsten Jahre zu präsentieren“, so Zehetbauer. Er hoffe, dass man diese auch für die kommenden Jahre binden könne, wenn sich die Situation mit Corona dann hoffentlich wieder entspannt habe.
Auch auf die Riedenburger Kindergärten kamen die beiden Politiker zu sprechen. Diese seien nach den Worten Zehetbauers räumlich sehr gut aufgestellt. Drei Kindergärten, eine Kinderkrippe sowie einen Waldkindergarten gebe es aktuell in Riedenburg, auch wenn die Gewinnung von Personal für die Einrichtungen schwierig sei. Högl betonte in diesem Zusammenhang, dass der Freistaat bemüht sei, mit neuen Ausbildungsmöglichkeiten für ausreichend Fachpersonal zu sorgen. „Wir beschäftigen uns im Sozialausschuss des Bayerischen Landtags intensiv damit, wie wir die Attraktivität dieses so wichtigen Berufes verbessern können. Zugleich loten wir auch aus, wie wir Quereinsteiger und neue Zielgruppen gewinnen können“, berichtete Petra Högl aus ihrer Arbeit in München. Ein wichtiger Baustein sei für Högl auch die geschaffene Erzieherausbildung mit optimierten Praxisphasen (OptiPrax). „Hier wurde die Möglichkeit für bestimmte Bewerbergruppen geschaffen, den Weg zum staatlich anerkannten Erzieher im Vergleich zur bestehenden Erzieherausbildung um ein Jahr bzw. für Abiturienten und berufliche Quereinsteiger in der Regel um bis zu zwei Jahre zu verkürzen. Dabei soll OptiPrax die bestehenden Varianten der Erzieherausbildung nicht ersetzen, sondern neben diesen weitere Varianten der Ausbildung darstellen und andere Bewerbergruppen ansprechen. Es sollen unterschiedliche Ausbildungswege für unterschiedliche Zielgruppen angeboten werden“, erläuterte Högl die Möglichkeit, die Erzieherausbildung bereits in drei statt fünf Jahren absolvieren zu können. Die 3-jährige Ausbildung umfasse 2.400 Stunden Praxis und 2.400 Stunden Fachunterricht und werde in allen drei Jahren vergütet.
Ein weiteres Thema des Austausches war auch die anstehende Sanierung der Grund- und Mittelschule in Riedenburg. Die Schule sei Baujahr 1972 und mittlerweile sanierungsbedürftig, wie Zehetbauer ausführte. Die Kommune sei aktuell dabei das ganze Schritt für Schritt anzugehen. „Im Gespräch mit den Schulleitern und den Architekten sei man zum Entschluss gekommen, die Schule zu sanieren“, führte der Bürgermeister aus. Die großzügigen Klassenräume und die für in Ordnung befundene Substanz des Gebäudes in Betonständerbauweise würden dies ermöglichen. Als erstes habe man jetzt jedoch aufgrund von Corona die Digitalisierung der Schule vorangetrieben. Tablets seien angeschafft und auch die Computerausstattung sei ersetzt worden. Für Zehetbauer sei es in diesem Zusammenhang wichtig, dass die Betreuung und Wartung der Geräte nicht bei der Kommune bzw. Schule liegen dürfe. Högl bestätigte, dass dieses Thema bereits von mehreren Bürgermeistern in den letzten Wochen bei ihr platziert wurde. „Das Thema steht auch auf der Agenda der Staatsregierung. Aktueller Stand ist, dass rund 600 zusätzliche Stellen für Systemadministratoren für die bayerischen Schulen geschaffen werden“, führte Högl aus. Hierzu gebe es derzeit Gespräche zwischen der Staatsregierung und den kommunalen Spitzenverbänden. Auch für zusätzliche digitale Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrer seien 100 zusätzliche Stellen eingeplant, wie die Abgeordnete berichtete.
Zehetbauer dankte Petra Högl abschließend sehr für ihren Besuch und betonte, dass ihm eine Zusammenarbeit zum Wohle für die Stadt Riedenburg wichtig sei. Högl sagte, sie freue sich darauf, der Stadt Riedenburg als Abgeordnete und Kreisrätin weiterhin als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen zu können.