Mit 758.845,15 Euro fördert der Freistaat im Rahmen des „Zukunftsprogrammes Geburtshilfe“ die Geburtshilfestation der Goldberg-Klinik in Kelheim. Stellvertretender Landrat Willi Dürr und Landtagsabgeordnete Petra Högl konnten am Dienstagvormittag aus den Händen von Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml in Nürnberg den Förderbescheid in Empfang nehmen.
Staatministerin Huml betonte: „Werdende Mütter brauchen die Sicherheit, dass es eine ausreichende wohnortnahe und hochwertige Versorgung gibt. Mit unserem Förderprogramm Geburtshilfe unterstützen wir die Kommunen in Bayern dabei, die wohnortnahe Geburtshilfe zu erhalten."
Das Geburtshilfe-Förderprogramm der Bayerischen Staatsregierung für kleine Geburtshilfestationen im ländlichen Raum sei nach den Worten Humls mit großem Erfolg gestartet. „Mit dem Start der zweiten Fördersäule des Programmes unterstützen wir in diesem Jahr erstmals 26 Landkreise mit insgesamt rund 16 Millionen Euro dabei, die Defizite ihrer kleineren Geburtshilfestationen auszugleichen. Die Voraussetzung ist, dass die Häuser sich als Hauptversorger in ihrer Region etabliert haben und dementsprechend für eine ausreichend flächendeckende Versorgung der Bevölkerung notwendig sind“, unterstrich die Ministerin. Die Goldberg-Klinik in Kelheim habe die Voraussetzungen für eine Förderung erfüllt. „Als einziges Krankenhaus im Landkreis gibt es dort eine Geburtshilfeabteilung. Mit 634 Geburten kamen dort im vergangenen Jahr über die Hälfte der insgesamt 1.221 Neugeborenen im Landkreis auf die Welt“, betonte Abgeordnete Petra Högl. Die Förderung sei ihrer Ansicht nach ein wichtiger Beitrag zur Aufrechterhaltung der wohnortnahen medizinischen Krankenhausversorgung im Landkreis Kelheim. „Ich bin der Ministerin und der Staatregierung sehr dankbar, dass diese auch den ländlichen Raum finanziell so kräftig unterstützen. Ich freue mich, dass wir mit unseren Krankenhäusern in Mainburg und Kelheim den Bürgern eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Krankenhausversorgung anbieten können“, so Högl. Diese ergänzte, dass sie sich in München weiter dafür einbringen werde, um auch den künftigen Anforderungen an ein modernes und leistungsfähiges Krankenhaus gerecht zu werden.
Hintergrund
In der zweiten Fördersäule erhalten Landkreise und kreisfreie Städte, die zumindest mit Teilen ihrer Fläche dem ländlichen Raum zuzuordnen sind, eine Förderung von bis zu 85 Prozent der Summe, mit der sie das Defizit einer in ihrem Gebiet gelegenen Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe ausgleichen (maximal jedoch eine Million Euro pro Jahr). Voraussetzung ist, dass das jeweilige Krankenhaus in einem der Jahre 2016 bis 2018 zwischen 300 und 800 Geburten pro Jahr betreut und dabei mindestens die Hälfte der Geburten in der Kommune abgedeckt hat (50-Prozent-Kriterium). Zusätzlich sind die Krankenhäuser angehalten, die planungsrelevanten Qualitätsindikatoren des Gemeinsamen Bundesausschusses für die Geburtshilfe zu erfüllen. Jährlich stellt der Freistaat hierfür insgesamt rund 21,5 Millionen Euro bereit.
Förderungen haben folgende Landkreise in Niederbayern und der Oberpfalz erhalten:
Regierungsbezirk Niederbayern
Freyung-Grafenau (Kreiskrankenhaus Freyung)
Kelheim (Goldberg-Klinik Kelheim)
Regen (ARBERLANDKlinik Zwiesel)
Regierungsbezirk Oberpfalz
Amberg-Sulzbach (St. Anna Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg)
Cham (Krankenhaus Cham)
Schwandorf (St. Barbara Krankenhaus Schwandorf)
Tirschenreuth (Krankenhaus Tirschenreuth)